Fragenkatalog für die nächste Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses gestellt
Werner Wöll, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion: „Die für Mai nächsten Jahres angekündigte Schließung des EDEKA-Marktes in Heßler kann nicht wirklich überraschen. Schon seit geraumer Zeit ist diese Schließung durch den Betreiber in den Raum gestellt worden, weil sich der Markt am Fersenbruch mit einer Verkaufsfläche von rd. 450 qm nicht mehr wirtschaftlich betreiben lasse. Offensichtlich wurde diese Einschätzung von der Verwaltung als nicht so ernst angesehen, da die Familie des Betreibers über weitere Standorte außerhalb Gelsenkirchens verfügt. Eine von EDEKA in die Diskussion eingebrachte alternative Möglichkeit zur Neuerrichtung eines Vollsortimenters mit einer Verkaufsfläche von 2.000 bis 2.500 Quadratmetern auf dem Sportplatz war verwaltungsseitig nicht gewünscht, da in erster Linie negative Auswirkungen auf den jetzigen Nahversorgungsbereich Fersenbruch befürchtet werden. Diese Einschätzung wird gutachterlich geteilt. Soweit ist der Sachverhalt unstrittig. Schuldzuweisungen helfen da nicht weiter – nur das Ergebnis zählt. Entscheidend für die Bevölkerung ist jedoch die Frage, wie geht es mit der Nahversorgung in Heßler weiter? Wie kann die Nahversorgung im Stadtteil gesichert werden? Wie können die vielen sozialen Kontakte gerade einer älter werdenden und mobilitätseingeschränkten Stadtteilgesellschaft während eines Einkaufs erhalten werden? Wie weit sind die seit letztem Jahr zwischen Stadt und der Deutschen Annington geführten Gespräche über Alternativstandorte im Stadtteil gediehen? Welche belastbaren Ergebnisse können verwaltungsseitig vorgelegt werden? Die als eine Möglichkeit angesehene Standortalternative des Eckgrundstücks Fersenbruch / Grimmstr. ( Annington-Villa ) steht ausweislich eines Inserats im Objekt zum Verkauf an! Wie weit sind die Verhandlungen mit dem Immobilienbesitzers des jetzigen Marktes über eine Erweiterung im Bestand? Was hat die Wirtschaftsförderung bisher unternommen, um andere Nahversorger am Standort in Heßler anzusiedeln? Ist die Situation in Heßler nicht ungleich schwieriger für Nachbarschaftsläden als z. B. in Schaffrath, wo der Stadtteil praktisch eine Insellage darstellt? Kleinflächenkonzepte funktionieren insbesondere dort, wo es keine Konkurrenz gibt. Teilt die Verwaltung die Einschätzung, dass angesichts der Lebensmittelanbieter auf der Grothusstr., der Hans-Böckler-Allee und der Wilhelminenstr. eine vergleichbare Situation in Heßler mit der im Schaffrath nicht gegeben ist? Wird die Wirtschaftsförderung aktiv auf Anbieter von Nahversorgungskonzepten zugehen und den Ausschuss laufend über die Gesprächsergebnisse unterrichten? Welche Alternativen sieht die Verwaltung für den Fall, dass auch ein derartiges Konzept nicht zum Tragen kommt? Die besorgten Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil wollen wissen, wie es weiter geht. Nicht nur die - auch die anderen Einzelhändler auf dem Fersenbruch, für die der EDEKA-Markt der Frequenzbringer für ihre überwiegende Laufkundschaft noch ist“.