Werner Wöll, Sprecher der CDU-Fraktion im Wirtschaftsförderungsausschuss, hat daher einen schriftlichen Sachstandsbericht zu dem geplanten Outlet Center in Marl und dessen Auswirkungen auf den Einzelhandelsstandort Gelsenkirchen für die nächste Ausschusssitzung am 30.01.2020 beantragt
Bereits in der Ausgabe des Anzeigenmagazins “100% Vest“ für Oktober 2019 berichtete der Herausgeber von dem “Marlet“, einem neuen Highlight im Marler Stern. Bereits im Herbst dieses Jahres soll dort ein Einkaufserlebnis der Extraklasse geboten werden. In einer einzigartigen Kombination aus Nahversorgungs-, Outlet- und Erlebniscenter sollen im Obergeschoss des “Marler Sterns“ auf ca. 15.000 qm Verkaufsfläche 70 – 80 Marken-Outlet- Stores entstehen, die auf Grund ihres Gesamtangebots dafür sorgen sollen, dass das neue Shoppingareal schon bei der Eröffnung zu den zehn größten Outlet Centern Deutschlands gehören wird. Wöll: „Wir können uns nicht vorstellen, dass diese Entwicklung spurlos an der Wirtschaftsförderung in Gelsenkirchen vorbei gegangen ist. Eigentlich sehen wir die Verwaltung in einer Bringschuld, gegenüber der Politik über das Projekt zu informieren. Uns fehlt die Fantasie, dass die Eröffnung im Herbst keine Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Gelsenkirchener und Gelsenkirchenerinnen, insbesondere derjenigen aus Buer, haben wird. Dafür ist die Entfernung einfach zu gering.“ In ihrer Lokalausgabe Buer vom 07.12.2019 wird in der WAZ unter der Überschrift “Buer blickt skeptisch auf Marls Outlet-Pläne“ über das Vorhaben berichtet. Dabei geht es u. a. auch um die Auswirkungen des Projektes auf den Einzelhandelsstandort Buer. Wirtschaftsförderungsdezernent Dr. Christopher Schmitt wird in einem Artikel in der WAZ vom 07.12.2019, Ausgabe Buer, u. a. mit der Aussage zitiert: “Das geplante Outlet Center beobachten wir in seinen Auswirkungen auf Gelsenkirchen und insbesondere auf Buer mit großer Aufmerksamkeit. Eine offizielle Beteiligung Gelsenkirchens hat bislang nicht stattgefunden. Wir haben die Erwartung, dass sie demnächst folgen wird.“ „Wir müssen Gelsenkirchen nicht beteiligen, da sich an der Struktur und am Flächennutzungsplan nichts ändert“, erwidert Hubert Schulte Kemper aus Marl, einer der Investoren der Revitalisierung eines leerstehenden Einkaufscentrums in Marl. Fraglich ist vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Auffassungen, welche Position richtig ist oder ob nicht ggf. ein Mittelweg denkbar ist? Fraglich ist zudem, wie die Stadt Gelsenkirchen dem zu erwartenden Kaufkraftabfluss begegnen will? Eine reine Beobachtung ist aus CDU-Sicht sicher nicht ausreichend. Hier müssen im Vorfeld bereits Schlüsse gezogen werden, um nicht erst auf die Verliererstraße zu kommen und um dann später noch zu versuchen zu retten was zu retten ist. Und letztlich soll in dem Sachstandbericht auch noch einmal Stellung durch die Verwaltung bezogen werden, ob ihre Einschätzung ein Outlet Center in der Gelsenkirchener City, zum Beispiel am Rande der Bahnhofstr. würde eine Konkurrenzsituation zum bestehenden Einzelhandel bilden, bei der unter dem Strich der Einzelhandelsstandort Gelsenkirchen nicht profitieren würde, heute noch Bestand hat. Wöll abschließend: „Offensichtlich bestätigt sich in Marl wieder einmal, dass andere Städte in Umnutzungen von innerstädtischen Liegenschaften mehr Chancen als Risiken sehen.“