„Weiteres Zuwarten hilft nicht“
Ganz offensichtlich ist der jetzige Investor mit dem Projekt „Haus Leithe“ überfordert, stellt der CDU-Stadtverordnete
Frank-Norbert Oehlert mit großem Bedauern fest und erneuert seinen Vorschlag, dass das historische Gebäudeensemble von der öffentlichen Hand zurückgekauft werden sollte. Hier käme neben der Stadt auch der Landschaftsverband in Frage.
„Auch wenn der Vertrag wohl keine Rückkaufklausel enthält, sollte die Verwaltung prüfen, ob Haus Leithe nicht doch als Ganzes durch die öffentliche Hand oder eine öffentliche Gesellschaft gekauft werden könnte“, regt Oehlert erneut an und fordert einen sensibleren Umgang mit historischen Gebäuden in Gelsenkirchen ein. Seit der Aufgabe des Standortes Junkerweg durch Gelsendienste sieht der CDU-Stadtverordnete weitere Entwicklungsmöglichkeiten, bei der Haus Leithe z.B. als Raum für gemeinschaftliches Leben, sei es in Form einer Kindertagesstätte, Seniorentagesstätte oder wie bereits vor einige Zeit vorgeschlagen als Heimatmuseum etc. durchaus auch mit neuem Leben gefüllt werden könnte.
In der letzten Zeit ist die Öffentlichkeit mehrfach hingehalten worden, wann der Baubeginn am Haus Leithe einsetzen sollte. Aufgrund seiner Erfahrungen mit denkmalgeschützten Objekten hat der jetzige Eigentümer wohl auch den Zuschlag für das Objekt erhalten, vermutet der Politiker. Daher durfte man davon ausgehen, dass er mit dem planungsrechtlichen Vorgehen der Stadt, einschließlich einer archäologischen Baubegleitung, sowie einer Dokumentation des Ist-Zustandes vertraut war und dieses in seine Vorplanungen einbezogen habe. Aber dies scheint wohl nicht der Fall gewesen zu sein. Auch bei der Vermarktung geht wohl eher schleichend vor sich. Im Internet muss man schon etwas länger suchen, bis man auf Vermarktungsbemühen trifft. So stellt sich die Frage, ob der Investor überhaupt noch Interesse hat. Die Folgen für das älteste Profangebäude in Gelsenkirchen sind entsprechend. Die Bausubstanz wird nur notdürftig erhalten und der Brand tut ein Übriges. „Weiteres Zuwarten hilft nicht“, erklärt
Oehlert, der sich seit Jahren für den Erhalt des Gebäudes einsetzt, abschließend.