Sehr geehrte Damen und Herren, selbsternannte, offensichtlich rechtsextreme Patrioten und fadenscheinige Zusammenschlüsse, wie die sogenannte Gruppierung „Mütter gegen Gewalt“, wollen am kommenden Sonntag in Gelsenkirchen demonstrieren und ihre dumpfe Sicht auf unsere Gesellschaft im Herzen unserer Stadt propagieren.
Diesen Demonstranten geht es nicht um Recht und Rechtsstaat, sondern um Schuldzuweisungen und Generalverdächtigungen. Diesen Demonstranten geht es nicht um Sicherheit und Ordnung, sondern um Machtdemonstration und Einschüchterung. Diesen Demonstranten geht es nicht um die Würde einzelner Personen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Religionszugehörigkeit, sondern um Spaltung und Feindseligkeit. Ich werde am kommenden Sonntag um 13.00 Uhr an der Gegendemonstration auf dem Heinrich-König-Platz teilnehmen – einer Gegendemonstration (von der ich mir gewünscht hätte, dass die Demokratische Initiative Gelsenkirchen sie veranstaltet hätte), die sich für ein tolerantes, weltoffenes und solidarisches Gelsenkirchen einsetzt und weil ich es wichtig finde, dass die Gelsenkirchener Demokraten zusammenstehen, auch auf die Gefahr hin, dass linksextreme Gruppierungen wiederum diese Gegendemonstration möglicherweise für sich und ihre abstrusen politischen Inhalte versuchen zu instrumentalisieren. Lösungen für gesellschaftliche Probleme findet man nicht mit Springerstiefeln auf der Straße, nicht mit hasserfülltem Gebrüll oder durch Ausgrenzung und Stigmatisierung. Lösungen findet man im politisch-demokratischen Diskurs, durch Entscheidungen zum Wohl von ganz konkreten Menschen, im Respekt vor unserem Rechtsstaat, den wir erweisen und erwarten, und dadurch, dass uns die Würde eines jeden Menschen, egal woher er oder sie stammt, als Maßstab gesellschaftlichen Miteinanders dient. Ich werde dafür am Sonntag um 13.00 Uhr auf dem Heinrich-König-Platz demonstrieren und lade Sie ein, auch mit dabei zu sein und gemeinsam ein klares Zeichen zu setzen. Leisten wir einen Beitrag dafür, dass Spaltern, Brüllern und den selbsternannten "Wächtern von Heimat, Sitte und Ordnung" klar wird: Nicht ihr, wir sind mehr!