Lucht: Das waren 7 Jahre Dornröschenschlaf beim Klimawandel
„Es ist unglaublich, dass die Verwaltung nun nach 7 Jahren damit beginnen möchte, Maßnahmen zu entwickeln, die die Studie der Uni Duisburg-Essen bereits in 2011 vorgeschlagen hat“, ärgert sich Birgit Lucht, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion im Umweltausschuss. Schon seit Jahren weist die CDU-Fraktion auf die Ergebnisse der Studie hin, doch wurden die Erkenntnisse weitestgehend ausgeblendet. So wurden viele Baumaßnahmen ohne Rücksicht auf bereits bestehende Hitzeinseln durchgeführt. Der Kahlschlag an der Ebertstraße konnte nur durch bürgerschaftliches Engagement und den Protesten von CDU und Grünen abgemildert werden. Häufig argumentierte die Verwaltung damit, dass Planungen abschließend erstellt und damit nicht mehr nachgebessert werden könnten. „Komisch, bei anderen Baumaßnahmen ist es durchaus möglich auf Veränderungen zu reagieren“, wundert sich Lucht. „Auch der ZOB in Buer wurde nicht unter dem Aspekt der Baumerhaltung geplant. Nun sollte auch noch eine Buche weichen. Entsprechende Nachpflanzungen für die gefällten Bäume sind zwar schön und gut, aber es nützt nichts, wenn Sie an anderen Stellen im Stadtgebiet gepflanzt werden. Außerdem dauert es Jahrzehnte bis die jungen Bäume zu einer spürbaren Klimaverbesserung beitragen können wie ein alter Baumbestand es in der Lage ist“, erklärt Lucht weiter. Auch das Umpflanzen alter Bäume wurde von der CDU-Fraktion bei vielen Umbaumaßnahmen angesprochen und eingefordert. Die Verwaltung war aber noch nicht einmal bereit, sich durch Fachleute ausführlich informieren zu lassen und diese Alternative ernsthaft zu prüfen. Lucht: „Das Umpflanzen ist mit Sicherheit keine kostengünstige Lösung, trotzdem sollte man keine Möglichkeit vorschnell ausschließen, um dem Problem der Hitzeinseln entgegenzuwirken. Erst jetzt mit der Entwicklung von Maßnahmen zur städtebaulichen Anpassung an den Klimawandel zu beginnen und bis dato Maßnahmen umzusetzen, die die bestehenden Hitzeinseln eher ausgebaut haben, grenzt nach meiner Meinung an einen Schildbürgerstreich“, so Lucht abschließend.