Resolution ZF-Friedrichshafen
Anrede ..., werte Gäste – Herr Coskun & Herr Krause sowie Beschäftigte von ZF TRW Automotive GmbH
Die eigentliche Kernfrage ist: wie passen die uns zur Verfügung stehenden Informationen der Geschäftsführung zum rückläufigen Absatz auf der einen Seite zu der sich darstellenden kontinuierlichen Gewinnentwicklung im Konzern auf der anderen Seite zusammen? Nahezu unerklärlich wird es dann, wenn man das in eine Zeitspanne der letzten acht Monate versucht zu betrachten.
Noch im August 2017 wurden dem Betriebsrat/Belegschaft feste Zusagen gemacht, bestehend aus neuen Aufträge / Brückenaufträgen und Verlagerungen mit Blick auf 2020/2021 den Standort zukunftsfest zu machen. Bei Gesprächen im März 2018 hörte sich das dann für die Mitbestimmungsseite schon irgendwie anders und ausweichender an. Die Nachrichtenlage am 09. Mai 2018 kennen wir alle.
Wie passt das zu den gerne in Hochglanzbroschüren beschriebenen verantwortungsbewußten Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern? Nicht einmal der Beipackzettel zur geplanten Betriebsschließung gibt Antwort, im Gegenteil! (ich meine das Schreiben ZF vom 09. Mai 2018 an verschiedene Funktionsträger von Verwaltung/Politik). Dazu später mehr.
Das Wichtigste vorweg: so wie die CDU Fraktion unmittelbar nach dem Eingang der Nachricht bereits die Notwendigkeit erachtet hat sich hier und heute mit den Ereignissen auseinander zu setzten tragen wir die durch den DGB GE erarbeitete Resolution gegen eine Werksschließung am Standort Schalke vollumfänglich mit.
Das war 2015.“
Vor diesem Hintergrund wäre die Erwartung der CDU Fraktion, dass ein Unternehmen, das als Weltkonzern agiert hier in erster Linie in Verantwortung zu den Beschäftigten am Standort zu anderen Lösungen als der beabsichtigten Werkschließung kommt.
In einer verzichtbaren Regelmäßigkeit (Vaillant, Wellpappe, …) sind es auch heute wieder einmal die Rückgänge der Absatzzahlen die als Argumentation angeführt werden. Zugegebenermaßen sind diese eine betriebswirtschaftlich wichtige Kenngröße. Offensichtlich aber der größtmögliche Hebel um die beabsichtigte und hier auch öffentlich kommunizierte Unternehmensentscheidung umzusetzen, oder müsste des durchzusetzen heißen?
Nun zum eingangs erwähnten Beipackzettel.
Es ist erstaunlich, wenn in einer Zeit, wo Kommunikation nicht mehr per Flaschenpost oder Brieftauben erfolgen muss die besorgte Nachrichtenlage vom Management plötzlich auf dem Tisch liegen. Ein Brief vom 09.05.18 von RTW Automotive GmbH an verschiedene Funktionsträger in Verwaltung und Politik dieser Stadt belegt, wie offensichtlich maßgebliche Verantwortungsträger im Konzern Verantwortung definieren. Da heißt es: „Verantwortung ist seit jeher ein wichtiges Element unserer Unternehmenskultur bei ZF. Insbesondere in schwierigen Momenten wie diesen wollen wir alles daransetzen, dieser Verantwortung gerecht zu werden.“
Wenn wir das ernst nehmen wirft es zumindest die Frage auf, warum dieser Dialog nicht schon sechs Monate eher angestrebt wurde? Ein Zeitfenster, dass zumindest der kommunalen und/oder Landesebene die realistische Chance eröffnet hätte gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Selbst für den Fall einer unabwendbaren Schließung des Standortes wäre dieser Zeitraum für sich daran anknüpfende Fragen unverzichtbar.
Man müsste es, aber wir können es heute nicht vertiefen.
Gemeinsames Ziel bleibt es, dass dieser Rat in Solidarität zu den Beschäftigten Gehör bei allen Gremien der ZF Friedrichshafen AG und weitere Verantwortliche der Stiftungsträger findet, dass die geplante Schließung am Standort Gelsenkirchen vermieden werden kann