Gastredner Roland Hundertmark fordert ein stärker regionales Handeln in der Wirtschaftsförderung und ein intensiveres Besinnen auf die Stärken der Stadt
Zum Thema „Wirtschaftsstandort Gelsenkirchen: Probleme, Potentiale und Perspektiven“ fand gestern Abend im Hans-Sachs-Haus der dritte „Arbeitskreis Kommunalpolitik“ der CDU-Ratsfraktion statt. In dem bis zum letzten Platz gefüllten Sitzungszimmer Olsztyn gab es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Gelegenheit mit dem Vorsitzenden der Wirtschaftsinitiative Gelsenkirchen und Gelsenkirchener Unternehmer Roland Hundertmark ins Gespräch zu kommen. Wolfgang Heinberg, Fraktionsvorsitzender: „Die große Resonanz auf unsere Einladung unterstreicht ganz eindeutig, dass das Thema Wirtschafts- und Standortförderung für die Menschen in unserer Stadt von zentraler Bedeutung ist. Dies liegt auch daran, dass die Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen nach wie vor um rund zwei Prozent höher liegt als in unseren Nachbarstädten und für dieses Phänomen suchen die Menschen in der Stadt und wir als CDU nach Gründen und vor allem nach Lösungen. Die Stärkung und der Ausbau unseres Wirtschaftsstandortes gehört deshalb zu den vordringlichsten Aufgaben der Stadtpolitik! Gelsenkirchen muss endlich bei den Arbeitsmarktzahlen Schritte einleiten und schaffen, damit wir als Stadt die rote Laterne auf dem Arbeitsmarkt abgeben können.“ Der erfolgreiche Gelsenkirchener Unternehmer Roland Hundertmark stellte heraus, dass vor allem eine überregionale Vernetzung von Betrieben, Wirtschaftsförderung und Politik gewollt und gelebt werden muss. Manches Kirchturmdenken ist bis zum heutigen Tag in den Köpfen verankert und hemmt unternehmerische Initiativen und Entwicklungen völlig zu unrecht. Gerade in unserer Region, in der Stadtgrenzen fließend ineinander übergehen, darf Wirtschaftsförderung und Flächenmanagement nicht an der Stadtgrenze aufhören, sondern muss interkommunal begleitet und unterstützt werden. Roland Hundertmark fordert darüber hinaus ein intensiveres Besinnen aller Akteuere auf die Stärken der Stadt. Dazu gehört aus seiner, wie auch aus Sicht der CDU-Fraktion, die überregional hoch angesehene Westfälische Fachhochschule im Norden der Stadt. Viel stärker als bisher müssen die Potentiale der Fachhochschule und die Potentiale ihrer erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen für die Stadt Gelsenkirchen in die Waagschale geworfen werden. Heinberg: „Die Fachhochschule entlässt Jahr für Jahr junge und aufstrebende Menschen, die ihre berufliche Zukunft woanders und eben nicht in Gelsenkirchen planen, beginnen und verwirklichen. Wir brauchen dringend mehr Anreize hier in Gelsenkirchen zu bleiben oder besser noch nach Gelsenkirchen zu kommen, optimierte und Passgenaue Rahmenbedingungen durch Start-up-areas und ausreichende Perspektiven für diese potentiellen Leistungsträger und ihre Familien. Hierzu zählt ein attraktives Wohnangebot und Umfeld mit der Möglichkeit Eigentum zu schaffen, Kinderbetreuung, Bildungs- und Kulturangebote. Hier ist deutlich mehr möglich als bisher. Die räumliche und tatsächliche Anbindung der Fachhochschule ist ein erster Schritt in diese Richtung, der von den jetzigen Verantwortungsträgern stiefmütterlich vernachlässigt wird.“