Wöll: Schrottimmobilien in Gelsenkirchen sind für die CDU seit langem ein Thema
"Als wir vor rd. fünf Jahren zum ersten Mal den Begriff vor Ort in die politische Diskussion eingebracht haben, wurden wir noch belächelt“, so Werner Wöll, Sprecher seiner Fraktion im Planungsausschuss. Dass das Thema in Gelsenkirchen nunmehr virulent ist, zeigt sich an allen Ecken und Kanten im Stadtgebiet. Zu lange wurde unseres Erachtens das Problem bagatellisiert und nicht rechtzeitig gegengesteuert. Wie schwer eine Strategie umzusetzen ist und welche Zeit dies in Anspruch nimmt, zeigt sich aktuell an der Bochumer Straße. Dabei gilt es keine Vorwürfe zu erheben gegenüber den überwiegend seriösen Einzeleigentümern. Viele von ihnen sind schlicht überfordert entweder finanziell oder altersbedingt. Mit dem Inkrafttreten des Wohnungsaufsichtsgesetzes sind der Stadt auch neue Instrumente an die Hand gegeben worden, um Schrottimmobilien vorübergehend oder auf Dauer für unbewohnbar zu erklären. Davon macht die Stadt auch reichlich Gebrauch. Nur ist das eigentliche Problem damit nicht beseitigt. Die Immobilien wirken sich durch ihr Erscheinungsbild negativ auf das Umfeld aus und befördern ein Negativimage der Stadt. Das Alter des Gelsenkirchener Gebäudebestands und die demographische Entwicklung deuten darauf hin, dass das Problem eher zu- als abnehmen wird. Die Stadt hat zwischenzeitlich ein entsprechendes Kataster über sogenannte Verdachtsimmobilien erstellt. Die Dokumentation ist das eine. Was weit wichtiger ist, ist die Frage nach dem weiteren Umgang mit diesen Immobilien? Die CDU – Fraktion fordert daher einen Aktionsplan „Schrottimmobilien“. Werner Wöll: „Dabei ist das Bereitstellen finanzieller Mittel für den Ankauf dieser Immobilien im großen Stil durch die Stadt nur ein Baustein. Hierzu muss die Stadtpolitik auch bereit sein. Die Bereitschaft hierzu haben wir bei der SPD in der Vergangenheit vermisst. Lediglich ein Aufzeigen der Problemlagen ist uns zu wenig.“ Eine Zusammenarbeit mit der Initiative StadtBauKultur NRW liegt nahezu auf der Hand. Die Initiative bringt Akteure aus Verwaltung, Politik, Wohnungswirtschaft und Baukultur zusammen, um die aktuelle Situation zu betrachten, um dann verschiedene Strategien und Erfahrungen im Umgang mit Schrottimmobilien zu diskutieren und um alternative Modelle für die Sanierung und Neunutzung vernachlässigter Gebäude vorzustellen. Auch der Abriss einzelner Gebäude darf kein Tabu sein. Hieraus könnte in Gelsenkirchen nach den Vorstellungen der CDU der Aktionsplan Schrottimmobilien entwickelt werden.