Klaus Hermandung, Vorsitzender des Kulturausschusses:
„Ausgerechnet in der ersten Spielzeit nach einem Wechsel in der Geschäftsführung und der künstlerischen Leitung des Orchesters erschüttern Meldungen über die ungesicherte Zukunft des Orchesters die Kulturszene in unserer Region. Dabei zeigt gerade die neue programmatische Ausrichtung der Orchesterleitung einen vielversprechenden Ansatz, das Orchester auch größeren und vor allen Dingen jüngeren Publikumsschichten zu erschließen. Das Orchester wird damit nämlich in besonderer Weise auch seinem Bildungsauftrag gerecht, die reichhaltigen Schätze der internationalen Musikliteratur allen Teilen der Gesellschaft nahe zu bringen. Die CDU-Fraktion hat sich in einem Gespräch mit dem neuen Geschäftsführer des Orchesters Dr. Hillebrand über die aktuelle Situation sowohl die Diskussionen in der Trägerschaft betreffend als auch hinsichtlich der berechtigten Interessen der Musiker informiert und das Orchester dabei der politischen Unterstützung versichert. Auch über Gelsenkirchen hinaus erfüllt die Neue Philharmonie Westfalen gerade im nördlichen Ruhrgebiet einen wichtigen kulturpolitischen Auftrag und ist mit ihrer unterschiedlichen Trägerstruktur bestehend aus der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen, der kreisangehörigen Stadt Recklinghausen und dem Landkreis Unna ein vorzeigbares Zeugnis für eine kulturelle Kooperation in der Region, von deren Beispiele es darüber hinaus in der Orchester- und Theaterlandschaft nicht viele gibt. Die CDU-Fraktion reagiert daher trotz des Wissens um die beengte finanzielle Situation in den öffentlichen Haushalten jedoch mit Unverständnis auf Überlegungen einzelner Träger den bestehenden Fusionsvertrag zu kündigen und damit die Zukunft des Orchesters aufs Spiel zu setzen. Gerade in Zeiten sich verringernder finanzieller Ressourcen darf der Rotstift nicht immer zuerst bei unseren Kulturinstituten angesetzt werden, wollen wir nicht weiter zu einer kulturellen Verarmung unserer Region beitragen. Über die kommunale Trägerschaft hinaus handelt es sich bei der Neuen Philharmonie um ein nordrhein-westfälisches Landesorchester, das wegen seiner regionalen, ja landesweiten kulturpolitischen Bedeutung in NRW wesentlich auch mit Landesmitteln finanziert wird. Deshalb sieht die CDU-Fraktion in erster Linie auch das Land NRW in der Pflicht, sich in der gegenwärtigen Situation als wesentlicher Moderator einzuschalten, um in der Verantwortung für die regionale und landesweite kulturelle Bildung in Gesprächen mit allen Trägern und Beteiligten die Zukunft dieses Landesorchesters auch weiterhin sicherzustellen.“